Grünes Ei mit knusprigem Kräuterbrot.
Heute mal nicht als Nebendarsteller, sondern ganz der
Hauptdarsteller – das Ei. Aber nicht irgendein Ei, nein, ein Ei mit einer zart
grünlichen Schale.
Generell hat das Ei in letzter Zeit sowohl in der
Gastronomie – immer wieder wird ein Gruß aus der Küche oder gar ein eigener
Gang dem Ei gewidmet – als auch in der Produktion mehr an Bedeutung gewonnen.
Beispielsweise gab es bei den Nespresso Gourmetweeks im Taubenkobel eine eigene
Ei-Kreation als Zwischengang: In einem mit Heu geschmückten Eierkarton, wurden geleerte
Eierschalen, mit einer Kren-Creme (wenn ich mich recht erinnere) und flüssigem
Dotter gefüllt. Herrlich!
Auch in der Eierproduktion wurde bereits 2012 ein Tabu Thema
in Angriff genommen: das Töten der männlichen Küken. Denn auch in der
herkömmlichen Bio-Produktion finden die männlichen Küken keine Verwendung und
werden direkt nach dem Schlüpfen getötet. Zwei große Produzenten „Ja! Natürlich“
und „Toni’s Freilandeier“ züchten neue Rassen, bei denen die männlichen Küken
überleben dürfen und getrennt von den Legehennen großgezogen werden. Sie werden
zwar länger als üblich gemästet und setzen etwas weniger Fleisch an, das Fleisch bekommt jedoch etwas mehr Struktur und hat einen kräftigeren Eigengeschmack.
Aber zurück zum Hauptdarsteller. Das leichte mintgrün ist im
europäischen Raum eine ungewöhnliche Farbe für ein Ei, wo doch die übliche
Palette nur von weiß bis dunkelbraun reicht. Die Eier werden von sogenannten
Grünlegerhennen gelegt, welche von dem südamerikanischen Urwalhdhuhn Araucuana
abstammen, und sind definitiv ein Hingucker beim Sonntagsfrühstück. Vielleicht
auch ein kleiner Tipp für den Muttertag, um mit einem Ei in pastelligen Grün zu
überraschen?
Grüne Eier sollen zwar einen etwas kleineren Dotter als
herkömmliche Eier haben, jedoch wäre mir das beim Probieren gar nicht
aufgefallen, eher ganz im Gegenteil. Aber dies ist wohl dem äußerst cremigen
Dotter zu verdanken. Auch das Eiweiß unterscheidet sich in seiner fast schon
flaumigen Konsistenz deutlich vom üblichen Supermarkt-Ei.
Ebenso eilt den grünen Eiern der Ruf voraus, sie hätten
einen geringeren Cholesterinwert als herkömmliche Hühnereier. Jedoch ist nach
aktuellem Forschungsstand der Cholesterinspiegel kaum über die Ernährung
beeinflussbar, viel mehr spielen hier erbliche Vorbelastungen eine Rolle bzw.
wird das Cholesterin vom Körper selbst gebildet. Demnach kann getrost das
Frühstücksei – egal ob weichgekocht, pochiert, verrührt, gebacken oder schlicht als
Spiegelei – verspeist werden. Obendrein bringt das Eiweiß wertvolle Proteine
mit sich, die ernährungsphysiologisch als ideal gelten. Die
Aminosäuren-Zusammensetzung des Eiklars wird von keinem anderen Protein
erreicht und entspricht genau der biologischen Wertigkeit, die unser Körper
braucht.
Und wo bekommt man denn nun diese grünen Eier her? Wir haben
das Glück, dass ein Freund von uns, dessen Eltern einen Bauernhof haben, sie
uns immer wieder mal mitbringt. Und das Beste dran, wer neugierig geworden ist
und zufällig aus Oberösterreich oder der Umgebung kommt, kann die grünen Eier
dort ab Hof kaufen in Hochburg-Ach beim Lemscheid Hof.
Zutaten für das Grüne Ei mit knusprigem Kräuterbrot 2 (Personen)
2 Eier
2 Scheiben Schwarzbrot
Kräuter nach Wahl, je nachdem was man gerade zu Hause hat, bei uns waren es: Salbei, Rosmarin, Ruccola, Oregano und Schnittlauch
Olivenöl
Salz
Pfeffer
- Die Eier, je nach Größe, ca. fünf Minuten in köchelndem Wasser kochen.
- Währenddessen die Kräuter fein hacken. Die Brotscheiben mit Olivenöl beträufeln und den klein gehackten Kräutern bestreuen. Mit Salz und Pfeffer würzen.
- Die Brote kurz im Ofen überbacken.
- Die Eier nach den fünf Minuten kalt abschrecken und mit dem Kräuterbrot genießen.
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