22. Juni 2014

Toskana


Endlich, nach fast einem Jahr habe ich meinen Gewinn, einen Aufenthalt in einem Ferienhaus in der Toskana, einlösen können.

Die Terrasse vom Ferienhaus "La Stalla".

Siena: Der Dom und "Piazza del Campo"

Castello di Brolio

Enge Gasse durch Lecchi.


Am Strand von Marina di Grosseto.

Der Dom und schiefe Turm von Pisa.

Der schiefe Turm von Pisa.

Toskanische Landschaft.


Vielleicht erinnert ihr euch ja noch, vor rund einem Jahr habe ich beim To-Toskana Blogger-wettbewerb einen Aufenthalt in einem Ferienhaus in der Toskana gewonnen. (Mein Betrag dazu: HIER) Die letzte Mai-Woche war es dann soweit und ich habe endlich den Gewinn einlösen können. Gemeinsam mit meinem Freund G. durfte ich eine Woche in der Toskana genießen.

Die Ferienhausanlage Montebuoni ist mitten der Chianti-Classico Region zu finden. Alleine die Anfahrt dorthin ist schon sehenswert – die typische, hügelige Landschaft der Toskana mit ihren zahlreichen Weingärten, Pinien und Olivenhainen. Montebuoni liegt zwischen Siena und Florenz – etwa 40 km nördlich von Siena. Florenz ist mit dem Auto in etwa einer Stunde, Pisa in circa zwei Stunden zu erreichen, und wer im Meer plantschen will, der schafft es zum Beispiel in etwa eineinhalb Stunden nach Grosseto. Also perfekt gelegen, für die verschiedensten Ausflüge, aber auch Städtetripps.
Wer lieber in der Gegend bleiben möchte und keine zwei Stunden Autofahrt in nur eine Richtung auf sich nehmen möchte, kann rundherum nette Ausflüge machen – und natürlich Wein trinken.

Aber nochmal kurz zurück zur Ferienhausanlage „Montebuoni“. Uns wurde das Ferienhaus „La Stalla“ zur Verfügung gestellt. Ein kleines Häuschen, das für max. 5 Personen geeignet ist, mit einer großzügigen Terrasse – ausgerüstet mit Grill und Tisch. Auch innen hat es uns an nichts gefehlt, so verfügt das Haus über eine gut ausgestattete Küche, zwei fein hergerichtete Bäder, ein gemütliches Wohnzimmer – sogar mit Fernseher – und zwei bequeme Betten. Nicht nur das Haus, sondern die ganze Anlage war sehr sauber und gepflegt und verfügt außerdem über einen Tennisplatz und einen Pool.

Was ich unbedingt empfehlen kann, die Toskana mit dem Rad zu erkunden. Wir haben lange überlegt, ob wir es mitnehmen sollen, haben uns aber – zu unserem Glück – dann doch dafür entschieden. Man kann wunderbare Radtouren durch die hügelige Landschaft unternehmen, und das alles vor einer malerische Kulisse von Weinbergen, zahlreichen Burgen und alten Bauten, welche direkt an der Strecke liegen. Dabei wird es bei etlichen, zum Teil auch steilen Anstiegen ganz schön anstrengend. Die Anstrengung zahlt sich aber aus, denn man wird durch die schöne Landschaft und entspannende Abfahrten belohnt. Wenn man dabei genug Zeit einplant, dann ist auch der ein oder andere Zwischenstopp bei einem Weingut drinnen. Bei unseren Touren, lagen etliche Höfe am Weg, also am Angebot mangelt es nicht.

Vielleicht erinnert sich ja noch der eine oder andere, beim Gewinnspiel wurden die drei Gerichte mit den meisten Klicks von einem toskanischen Koch bewertet, von Nico Atrigna. Er betreibt in Siena das Restaurant „Osteriale Logge“. Da an dem Abend unseres Besuchs sehr viel los war, konnte ich leider Nico Atrigna nicht persönlich kennen lernen, dafür aber seine Küche.

Im „Osteria Le Logge“ haben wir uns auf ein kleines Abenteuer eingelassen. Da die gesamte Karte nur in Italienisch verfasst ist (und leider keiner von uns Italienisch beherrscht), haben wir einfach blind bestellt. Na gut, ein paar Wörter wie Pomodori, Scampi, Melanzani oder Risotto konnten wir schon verstehen aber was sonst noch im Spiel war, überließen wir dem Zufall.
Letzen Endes sind wir sehr gut damit gefahren: Ein herrlich cremiges Risotto, feine geröstete Scampi auf Melanzani, zartes Lamm und knusprig gebratener, noch schön saftiger Fisch auf Sellerie-Tagliolini und als Dessert eine Haselnuss Variation.
Für die nicht so Mutigen, die flinke Bedienung berät einem auch gerne auf Englisch über die verschiedenen Gerichte. Nicht zu verachten, die umfangreiche Weinkarte mit etlichen toskanischen Schätzen. Fazit: Gehobenes Lokal mit einer ausgezeichneten, toskanischen Küche, aber auch gehobene Preisklasse.

Außerdem haben wir es uns nicht nehmen lassen, die umliegenden Städte und Dörfer zu erkunden:

Pisa
Bei unserm Tagesausflug nach Pisa haben wir den schiefen Turm in natura bewundern können – wirklich sehr beeindruckend, der Rest von Pisa ist dagegen nicht all zu sehenswert. Daher würde ich empfehlen, den Pisa-Besuch mit einem halben Tag am Strand zu kombinieren. Von Pisa selbst ist es nicht mehr weit bis zum Meer.

Siena
Eine malerische Stadt mitten in der Toskana, mit einer sehr netten Altstadt innerhalb von Stadtmauern die zum flanieren einlädt. Es gibt zahlreiche Geschäfte zum Shoppen aber auch einige Stationen fürs kulturelle Programm. Zu empfehlen wäre ein Besuch im Juli oder August, denn da findet das berühmte „Palio di Siena“ statt – ein sehr hartes Pferderennen, direkt im Stadtinneren am Platz vor dem Dom.

Florenz
Florenz stand bei uns nicht am Programm, weil wir hier schon vor 3 Jahren waren. Wer noch nicht in Florenz war, unbedingt ansehen.

Radda, Lecchi
Zwei kleine toskanische Dörfer, die der Ferienhausanlage Montebuoni am nächsten waren. Das malerische Dörfchen Lecchi hat man zwar schnell besichtigt, ein Stopp im Restaurant Malborghetto zahlt sich aber aus (für eine kurze Beschreibung: siehe unten.). Radda ist schon etwas größer

Alles in allem, haben wir unseren Aufenthalt sehr genossen und verschiedene Seiten der Toskana kennen gelernt. Weiter unten noch ein paar Restaurant-Tipps, Ausflugsziele und unsere zwei Radtouren die ich empfehlen kann. An dieser Stelle möchte ich mich nochmals bei To-Toskana für alles bedanken. Wir hatten eine wunderbare Zeit und ich bin mir sicher, das war bestimmt nicht mein letzter Besuch in der Toskana.



RESTAURANTS

Osteria Le Logge
Wer sich in Siena etwas gönnen möchte, ist hier richtig. Zentral gelegen, gleich beim Piazza del Campo um die Ecke. Kreative toskanische Küche auf hohem Niveau und umfangreiche Weinkarte.
Via del Porrione 33, 53100 Siena

Ristorante Malborthetto
Im kleinen, malerischen Dörfchen Lecchi gibt es ein wunderbares Restaurant gleich neben der Kirche mit bodenständiger, toskanischer Küche. Sehr freundliche und aufmerksame Bedienung. Zu empfehlen: Toskanische Tomaten-Brotsuppe, Überbackenes-Ei mit Steinpilzen und Trüffel, hausgemachte Ravioli und Gnocchi. Zum Dessert unbedingt das hervorragende Panna Cotta probieren.
53013 Lecchi in Chianti

Osteria del Bigelli
Direkt am Piazza del Campo kann hier bei herrlicher Aussicht eine fantastische Pizza verspeist werden. Man zahlt vielleicht für die Lage etwas drauf, aber der wunderbar dünne Teig  und der authentische Belag der Pizza trösten darüber hinweg. Zu empfehlen: Pizza Napoli.
Piazza il Campo 60, 53100 Siena


SHOPS

La Bottega
Ein kleines Lebensmittelgeschäft mit dem allernötigsten. Gleich im Anschluss daran ein Feinkostladen mit Toskanischen Spezialitäten, von Käse über Wein bis hin zu Olivenöl bekommt man alles. Familienbetrieb mit äußerst freundlicher Beratung. Zwar nur auf Italienisch, hat aber trotzdem wunderbar funktioniert.
Via XX Settembre 5, 53017 Radda in Chianti

Castelllo di AMA
Direkt an Montebuoni schließen die Weingärten vom Weingut „Castello die AMA“ an. Nach einem Fußmarsch von etwa 15 Minuten erreicht man das große Anwesen, mit einem feinen Verkaufsraum. Bei charmanter, kompetenter Beratung konnten wir uns durch ihr Sortiment verkosten. Im anschließenden Restaurant kann man sich bei toskanischen Spezialitäten stärken. Übrigens: In Österreich kann deren Wein bei Wein&Co erworben werden.
Località Ama, 53013 Gaiole in Chianti

Macelleria Rocchigiani Daniele
Ein kleiner Fleischer, in der Fußgängerzone von Radda gelegen. Hier haben wir ein sensationelles Rib-Steak gekauft und anschließend bei uns auf der Terrasse mit mediteranen Kräutern gegrillt.
Via Roma 9a, 53017 Radda in Chianti


RADTOUREN

1.  Radtour – 60 km

Direkt von unserem Ferienhaus aus haben wir gleich am ersten Tag unseres Aufenthaltes eine 60 km lange Fahrradtour gestartet. In Wien haben wir zufällig in einer Buchhandlung ein Buch mit Radtouren durch die Toskana entdeckt, welches zu unserem Glück auch noch reduziert war und für günstige 5,– € zu haben war. Daraus haben wir die Radtour Nr. 5 ausgetestet. Die Route grenzte eben praktischer Weise direkt bei unsere Ferienhausanlage an. Die Route geht durch Castellina, Radda, Gaiole, Lecchi, Vagliagli und endet schließlich wieder in Castellina. Zum Großteil werden asphaltierte Straßen befahren. Auf dem Streckenteil von Lecchi nach Castellina fährt man auf schmalen, weißen Schotterstraßen – ganz typisch für die Toskana.

Tipp: Wer mit dem Mountainbike unterwegs ist muss unbedingt ein kleines Waldstück kurz vor Gaiole zum Kloster Badia a Coltibuono fahren. Etwa sieben Kilometer nach Radda, am höchsten Punkt des Hügelkammes, links auf einen groben Waldweg abbiegen. Hier geht’s ohne Gegenanstieg zum Kloster Badia a Coltibuono hinab.




2.  Radtour – 30 km

Diese Tour (Nr. 6 aus dem Buch) ist schon etwas gemütlicher als die erste. Zwar geht’s auch immer auf und ab, aber mit nicht so steilen Anstiegen wie auf der ersten Radtour. Unsere Route haben wir in Pianella gestartet, danach ging es durch Pacina nach Castelnuovo Berardenga, Villa a Sesta und führte uns schließlich zu der Burg Castello die Brolio. Von da an ging es bergab zum Ausgangspunkt Pianella. 


Tipp: Unbedingt einen kleinen Zwischenstopp bei der Burg Castello di Brolio einlegen und von hier die Aussicht genießen. Eventuell auch eine Rast im schattigen Gartenrestaurant Osteria del Castello machen. Hier kann dann auch im edlen Shop des Weingutes Wein oder Olivenöl erworben werden.


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